Einführung
Es war einmal ein Held, der das Böse von dieser Welt verbannte. Für eine lange Zeit ist Frieden eingekehrt. Doch ewig währte er nicht, als sich das Böse sich erneut befreite. Frieden war nicht mehr und die Menschen wussten keinen Rat. So beteten und flehten sie, damit der Held erneut sie eretten würde. Doch so lange sie auch flehten kam er nicht. Kein Held. Das Böse breitete sich immer mehr aus. Als letztes riefen sie die Götter an und als ob sie die Menschen erhörten, wurde ihr Königreich überflutet, das bis heute nie mehr gesehen wurde, so auch das Böse. Einige Menschen und verschiedenste Wesenheiten konnten sich auf höhere Ebenen, wie Gebirge retten. So wurden aus ehemaligen Gebirgen Inseln.
Ein etwas anderer Geburtstag
Einige dieser Menschen leben auf einer Insel namens Präludien, ein friedlicher, kleiner Ort, mit einigen Häusern. Hier lebt auch eine kleine Familie. Ein kleines Mädchen, ihr Bruder und ihre Großmutter.
Oben auf dem Ausguck der Insel liegt der junge Link1 und hält ein Mittagsschläfchen, als seine Schwester Aril ihn lächelnd begrüßt und ihn daran erinnert, dass doch heute sein Geburtstag ist und er doch zu seiner Großmutter gehen möchte, die ihn erwartet. Neugierig steigt er den Ausguck hinunter und fällt dabei hin. Als sei nichts gewesen rennt er weiter und wird von den anderen Bewohnern begrüßt und beglückwunscht. Einigen hilft er unterwegs.
Als er dann das Haus seiner Großmutter betritt scheint niemand da zu sein. Er schaut sich dennoch um, klettert die Leiter hoch und… da ist sie und hält etwas Grünes in ihren Händen. So wie eine Großmutter eben ist, schaut sie ihn freundlich an und übergibt ihm sein Geschenk. Ein grünes Gewand, das jedem Kind ab einem bestimmten Alter übergeben wird. Doch Link ist davon nicht sehr begeistert, eher beschämt. Seine Großmutter weiterhin freundlich und gelassen, teilt ihm mit, dass Aril, seine Schwester, auch noch etwas für ihn hat. Begeistert stürmt Link los, fragt sich schon, was es denn sein könnte. Angekommen, klettert er den Ausguck wieder hoch und schon erblickt er sie, lächelnd, die ihm sein Geschenk überreicht. Ein Teleskop, ihr wertvollster Besitz, das sie ihm bis zum nächsten Tag ausleiht. Aril meint, er solle doch mal hindurchgucken. Als er etwas näher heranzoomt erkennt er einen Briefboten, ein Orni, ein vogelartiges Wesen, das den Menschen sehr ähnlich ist, als plötzlich etwas passiert. Schnell schaut er mit dem Teleskop hoch, als er hoch in den Lüften einen Riesenvogel erblicken kann, der scheinbar ein Mädchen an seinen Krallen festhält. Etwas rundes trifft den Vogel, so dass er das Mädchen fallen lässt, das in den Wald der Insel fällt. Dieses Runde war eine Kanonkugel eines Piratenschiffes, das gerade eben einfährt.
Link möchte dem Mädchen natürlich helfen, doch wie soll er das tun? Nur noch einer kennt die Kampfkünste auf der Insel. Und so rennt er schnell dahin, um unterrichtet zu werden. Als er seine erste Übungen meistert, darf er das Schwert behalten und so sprintet er los in Richtung Wald.
Dort angekommen sieht er das Mädchen an einem Baum hängen, das hin und herstrampelt. Er sucht einen Weg, als plötzlich Monster vom Himmel hinabstürzen. Aber für Meister Link ist das kein Problem. Er stochert ein paar Mal vor sich hin und die Ungeheuer lösen sich in Rauch auf. Das Mädchen, das weiterhin hin und herstrampelt, regt sich dermaßen auf, dass sie von selbst hinunterfällt. Link, der das sieht, erschrickt dabei. Das Mädchen, das zu stolz ist, um sich zu bedanken, wird von anderen Männern als ihre Anführerin begrüßt, die den Wald auch gerade betreten haben. Gemeinsam mit ihrer Anführerin verlassen sie den Wald wieder mit klein Link im Schlepptau. Aus dem Wald wieder raus wird Link von seiner Schwester winkend begrüßt, die auf der anderen Seite der Hängebrücke steht. Doch es ist noch nicht vorbei. Riesenhühnchen gibt sich nicht geschlagen und schnappt sich das vermeintliche Mädchen von vorhin ohne zu merken, dass es ein anderes ist und fliegt davon. Link, der mit anschauen muss, wie seine Schwester entführt wird, rennt los, trotz dessen, das gerade eben die Brücke durch den Vogel zerstört wurde und fällt fast die Klippe hinunter. Nur durch das Mädchen, das er eben gerettet hat, lebt er noch, das ihn festhält und hochzieht.
Er erfährt von den Männern und dem Mädchen, namens Tetra, dass sie Piraten sind. Entschlossen Aril zu finden, möchte er mit ihnen in See stechen. Erst strickt dagegen, wird Tetra vom Bostboten daran erinnert, dass Aril erst wegen ihr entführt wurde. Seufzend akzeptiert Tetra Links wunsch. Etwas traurig, rennt er schnell zum Haus seiner Großmutter, um sich zu verabschieden und sich den Schild der Familie zu holen. Vorausahnend und trauernd hält sie diesen bereits in ihren Händen und übergibt ihm den Schild. Link, der selbst sehr traurig ist, verabschiedet sich und geht zurück zum Schiff.
Nach einer Weile fährt das Piratenschiff ab. Link schaut ein letztes Mal zurück zu seiner Heimat und seiner Großmutter. Beide winken sich zu, während das Schiff sich immer weiter entfernt.
So beginnen die Abenteuer des jungen Links.
Ein grafisches Meisterwerk?
Ja, die Grafik. Das ist so ein Thema, wo die Meinungen ganz auseinander gehen. Viele waren damals enttäuscht, als der Nachfolger von Ocarina of Time plötzlich ganz anders, gar kindlich aussah. Andere wiederum liebten es. Etwas ganz neues, fröhliches, leichtes. Ja und ich… Ich bin mittlerweile total begeistert davon. Damals, als ich es zum ersten Mal als Kind auf dem Game Cube gespielt habe, hat mich die Atmosphäre schon begeistert. Sicherlich kommt das auch daher, dass ich den Anime-Stil sehr liebe. Es geht direkt ins Herz. Ja… vielleicht wirkt das nun komisch. Warum soll ein Grafikstil das Herz berühren? Nun, das ist nicht sehr leicht zu beschreiben. Es fühlt sich wie eine Einladung an, ein Willkommen sein. Das fühlt sich wie eine Art Erlösung an, nach all den Strapazen in meiner Vergangenheit. Aufatmen. Sanft. Ja, das ist schön.
Vielleicht ist der Stil von Wind Waker für alle, die ihrem inneren Kind einen Raum bieten möchten ein besonderes Abenteuer zu erleben.
Ein Vorteil bietet der Cel-Shading Grafikstil, wie er genannt wird, auch noch. Sogar nach all den Jahren, sieht Wind Waker auf dem Game Cube heute noch gut aus.
Musik, die das Herz zum Singen bringt
Und hier kommen wir zum nächsten Punkt: Die Musik. Ja, die Musik… Auch die sticht heraus, wie ein Wolf unter Schafen. Ich könnte mich hinsetzen und nur der Musik zuhören. Sie untermalt die Atmosphäre der Landschaften, macht sie gar fast ganz aus. Ein fröhliches Lied auf der Heimatinsel, ein Abenteuersong auf der großen See. Ein gefährliches Stück in den Dungeons.
Jedes Mal ist die Musik eine ganz andere und passt immer zur Gegend, wo man gerade ist. Für mich gehört diese zu der besten der ganzen Zelda-Reihe. Sie macht das Spiel zu etwas ganz besonderes.
Ein Zelda-Spiel durch und durch
So anders die Grafik auch ist und so gut die Musik alles begleitet, es bleibt ein Zelda-Spiel und das meine ich ganz im positiven Sinn. Ein Echtzeit-Kampfsystem, Dungeons, die voller Rätsel und Monster auf dich warten, eine Lebensanzeige, bestehend aus Herzen, Herzcontainer und Herzteilen zum Sammeln, um dein Abenteuer zu erleichtern, eine große Welt zum erkunden, ein Zelda eben. Nur diesmal bereist du, als kleiner Junge das weite Meer und kannst viele Inseln erkunden, die vielleicht einige Überraschungen für dich bereit halten werden. Alleine bist du auf deiner Reise natürlich nicht. Immer wieder begegnest du verschiedenste Bewohner dieser Welt, die dir auf deiner Seereise helfen werden. Viel möchte ich nicht vorweg nehmen. Es sei nur so viel gesagt: Ein neuer Held bestreift die See, um das Böse erneut aufzuhalten.
Eine Reise zum Erwachsen werden
Noch etwas macht dieses Spiel so besonders. Du kennst doch die Legende von Zelda, oder? Etwas Böses zieht ein und der Held ist da, um den Tag zu retten. Und immer scheint es eine Vorbestimmung zu sein, dass ein Held da sein wird.
Aber in Wind Waker, war der Held nicht da. Keine Vorbestimmung existiert. Nur ein Junge, der das grüne Gewand des Helden trägt, weil es ein Brauch der Einwohner ist, durchstreift die Meere, um seine Schwester zu retten. Kein vorbestimmter Held, nein. Ein Kind, so wie du und ich, der durch seine Reise neue Erfahrungen macht und so erwachsen wird. Und so wird er der Held, der das Böse bezwingt. Dies durch seine ganz eigene Kraft, nicht weil es ihm vorbestimmt war. Es zeigt, dass wir alle etwas bewirken können, wenn wir zu unserem Weg stehen und ihn ganz gehen. Alleine dabei sind wir nicht.
So stimmt auch: Wind Waker ist ein Spiel zum Erwachsen werden.
Was macht nun dieses Spiel so besonders
Nun werden viele sicher antworten: Die Grafik! Nein, die Musik ist der Hammer! Die große Welt! Die Dungeons!
Für mich ist es all das, doch das was mich am meisten bewegt ist das große Ganze. Das Abenteuer voller Freude, Liebe und Schönheit. Die Tempel zum Erkunden. Die begleitende Geschichte. Die verschiedensten Wesen, die man besuchen wird. Die Reise vom Kind zum Erwachsenen. Das ist schon etwas besonderes. Sie wird etwas mit dir machen, dich anders zurück lassen, wenn du die Credits am Ende sehen wirst.
Ich kann dieses Spiel jedem empfehlen, der seinem inneren Kind einen Raum bieten möchte, um erwachsen zu werden. Denjenigen, die ein verletztes inneres Kind in sich tragen. Und all denjenigen, die Abenteuer lieben.
— Mögen die Winde dich leiten und die See dich tragen
Zu Ehren meiner Mutter
Autor: Lichtverbunden
- Beginnt man ein Neues Spiel, so kann man dem Helden einen Namen geben. Standardmäßig heißt er Link. ↩